Bodenkundliche Baubegleitung (bbb)

Unser Ziel ist der Schutz des Bodens und der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Wir begleiten als BBB sämtliche Bodeneingriffe während der Bauphase. Die in der Baubewilligung verlangten Massnahmen zum Bodenschutz setzen wir projektspezifisch, praxis- und lösungsorientiert um.

Wir beraten Bauherrschaft, Bauleitung und Bauunternehmung und begleiten sie in allen bodenrelevanten Punkten.

Wir begleiten als BBB sämtliche Projekte, bei denen Boden befahren, ausgehoben und / oder wieder angelegt wird und setzen entsprechende behördliche Auflagen um. Dazu zählen u.a. die Bereiche Strassen- und Bahnbau, Deponien und Auffüllungen, Materialabbaustellen, Anlagen-, Leitungs- und Wasserbau, Wasserversorgung etc.

Eine partnerschaftliche und zielgerichtete Zusammenarbeit steht dabei im Vordergrund.

Im Zusammenhang mit geplanten Bauvorhaben setzen wir projektspezifische Auflagen zum Fachbereich Boden konzeptionell um. Während der Planung und Projektierung werden sämtliche bodenrelevanten Punkte wie die Erhebung des Ausgangszustandes, Angaben zu Bodenschutzmassnahmen, Rekultivierung etc. in einem Bodenschutzkonzept oder als Bericht «Teil Boden» eines Umweltverträglichkeitsberichts (UVB) z.B. für Deponie- oder Abbauprojekte erfasst.

Bodengutachten werden immer wieder in Folge bereits eingetretenen Schäden und der Suche nach deren Quellen bzw. Ursachen verlangt. Als Gutachterin führen wir allfällig notwendige bzw. verlangte Bodenuntersuchungen durch und machen Empfehlungen zu geeigneten Massnahmen.

Im Vorfeld geplanter Bauvorhaben oder im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist die Erhebung des bodenkundlichen Ausgangszustandes unabdingbar. Mittels Bohrstocksondierungen oder Baggerschlitzsondagen dokumentieren wir Bodeneigenschaften gemäss Schweizer Norm Erdbau, Boden – Bodenschutz und Bauen (VSS SN 640 581) und der Schriftreihe der FAL 24 – Kartieren und Beurteilen von Landwirtschaftsböden. Die Ermittlung des Ausgangszustandes erlaubt eine Beurteilung der Eignung der vom Projekt betroffenen Böden für die Verwertung und Rekultivierung sowie die Definition von projektspezifischen Schutzmassnahmen und die Erstellung der Massenbilanz. Die Erkenntnisse finden Eingang im Bodenschutzkonzept bzw. im Teil Boden des Umweltverträglichkeitsberichts (UVB).

Für die Erstellung von kantonalen Bodenkarten bieten wir Bodenkartierungen nach Methode FAL 24 an.

Belastete Standorte sind im kantonalen Kataster der belasteten Standorte (KbS) eingetragene Flächen mit einer bekannten anthropogen verursachten Belastung (Unfall-, Ablagerungs- oder Betriebsstandorte). In Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen klären wir mittels historischen und technischen Untersuchungen (HU, TU) die Überwachungs- und Sanierungsbedürftigkeit solcher Standorte ab.

Als altlastenfachtechnische Baubegleitung führen wir unter Einhaltung der Abfallverordnung (VVEA) und der Altlastenverordnung (AltlV) allfällig notwendige Schadstoffanalysen durch, beraten alle am Projekt Beteiligten beim Umgang mit belastetem Material sowie bei der Verwertung und Entsorgung und begleiten die Sanierung von Altlastenstandorten. Die ausgeführten Arbeiten z.B. bei der Sanierung von Altlasten, Deponiestandorten oder Schiessanlagen werden abschliessend in einem Altlastenschlussbericht zusammengefasst.

Ziel ist die Vermeidung der Vermischung von unverschmutztem mit schadstoffhaltigem Material sowie die korrekte Wiederverwertung bzw. Entsorgung. Wir führen Aushubannahmekontrollen in Materialabbaustellen sowie Abklärungen über stoffliche Belastungen von Boden und Aushub im Zusammenhang mit vom Projekt betroffenen Verdachtsflächen wie z.B. Verkehrswegen, Industriearealen, Korrosionsschutzobjekten, Schliessanlagen o.ä. durch.

Die projektspezifischen Untersuchungen halten sich an die Bestimmungen der Verordnung über Belastungen des Bodens (VBBo) und der Wegleitung Bodenaushub (WAB) bzw. richten sich nach den Vorgaben der Abfallverordnung (VVEA) und der Aushubrichtlinie (AHR). Die Analyseresultate liefern die Grundlage für die korrekte Materialtriage und die möglichst kostengünstige Entsorgung / Verwertung.

Für die Analysen entnommener Bodenproben arbeiten wir mit einem zertifizierten Labor zusammen. Dieses bietet auch Analysenprogramme für PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) und Pestizide an. Eine effiziente und zuverlässige Arbeitsweise ist damit gewährleistet.

Die Planung und Umsetzung grösserer Bauprojekte erfordert Fachwissen aus verschiedenen Umweltbereichen. Wir unterstützen Sie als private oder öffentliche Bauherrschaft bei der Grundlagenerarbeitung und der Koordination unterschiedlicher Fachbereiche. Zudem beraten wir Sie zu geltenden Umweltstandards und Auflagen im Rahmen der Submission sowie bei der Planung von Ersatzmassnahmen während der Projektierung.

Für diverse Bauvorhaben verlangen die Behörden einen Umweltverträglichkeitsbericht (UVB). Wir erarbeiten dafür die erforderlichen Grundlagen. In Zusammenarbeit mit Partnerfirmen können wir sämtliche umweltrelevanten Themenbereiche abdecken und erstellen den projektspezifischen Bericht für ein- und mehrstufige Verfahren.

Im Rahmen einer Umweltbaubegleitung (UBB) unterstützen wir Sie bei der rechtskonformen Umsetzung von Umweltauflagen. Dies beinhaltet Fragen des Abfallrechts, des Boden-, Gewässer- und Naturschutzes sowie Luft- und Lärmauflagen. Während der Umsetzung des Projekts stehen wir der Bauherrschaft, den Planern und den ausführenden Bauunternehmungen beratend zur Seite und stellen die Einhaltung der einschlägigen Umweltrichtlinien und -auflagen sicher.

Was sind invasive Neophyten? Wo wachsen sie? Welche sind problematisch? Wie bekämpft man sie? Wie verhindern wir deren Ausbreitung? Was machen wir mit dem Schnittgut und wie gehen wir mit Bodenaushub um, welcher Bestandteile von invasiven Neophyten enthält? Bei solchen oder ähnlichen Fragen stehen wir Ihnen beratend und unterstützend zur Seite. Wir kartieren Gebiete mit invasiven Neophyten und erarbeiten ein Konzept mit den erforderlichen Massnahmen. Darin wird festgelegt, wie die invasiven Neophyten zu bekämpfen und zu entsorgen sind und wie deren Ausbreitung eingedämmt werden kann.

Um eine VVEA-konforme Ablagerung zu dokumentieren, haben sich in der Praxis die stichprobenweise Beprobung und Analyse von vermeintlich sauberem Aushub bewährt. Die Entnahme von Stichproben erfolgt idealerweise wie folgt:

• Angeliefertes Material Baustellenunabhängig alle 5‘000 m3
• Baustellenbezogen ab 1‘000 m3
• Bei Verdacht auf geogene Belastungen aufgrund Herkunft
• Bei Verdacht auf Verunreinigungen (z.B. Pressschlamm)

• Material für die Probenahme und vorfrankierte Etiketten
• Schulung des Personals
• Unabhängige Beurteilung der Laboranalysen
• Beratung im Umgang mit belastetem Aushub

Der Boden unter unseren Füssen nimmt wichtige Funktionen wahr. 95 % der Nahrungsmittel stammen aus unseren Böden. Böden stellen jedoch nicht nur die Nahrungsmittelproduktion sicher, sondern dienen auch als Filter sowie als Speicher für Wasser und CO2. Eine unglaubliche Vielzahl von Organismen bevölkert unsere Böden, die meisten davon mikroskopisch klein. Das sichtbare Wachstum von Pflanzen ist eng mit dem mehrheitlich unsichtbaren Bodenleben verbunden und sagt viel über den Zustand und die Aktivität eines Bodens aus. Der Bodenaufbau erzählt die Geschichte seiner Entstehung während der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende.

Wie ist der Boden in meiner näheren Umgebung aufgebaut? Welche Qualität hat er? Was für Funktionen übernimmt er? Wie kann er Wasser und CO2 speichern? Warum ist Bodenschutz nötig? Und weshalb ist der Boden wichtig für die Biodiversität und umgekehrt?

Viele dieser Fragen lassen sich mit Hilfe von Feldaufnahmen beantworten. Wir unterstützen Sie bei der Gestaltung und Durchführung von Exkursionen, Veranstaltungen und Anlässen rund um die Themen Boden und Bodenschutz für Jung und Alt.